Jahresbericht der Timeout-Schule

Livio Stibi hat seinen Zivildienst mit Abschluss des Schuljahres 2021/2022 im Juli 2022 beendet. Im August 2022 hat mit dem neuen Schuljahr 2022/2023 Moritz Beyn seinen Zivildienst im Timeout angetreten.

Mit dem neuen Zivi Moritz Beyn, der bereits fast die Hälfte seines Zivildienstes absolviert hat, setzt das Timeout seine Tradition fort: Pädagogisch besonders talentierte junge Menschen arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern.

Livio Stibi war das gesamte Schuljahr 2021/2022 als Zivi im Timeout. Seine Aufgaben und Pflichten erfüllte er mit höchster Motivation und sehr engagiert. Besonders im Umgang mit den Schülerinnen und Schülern bewies er pädagogisches Talent, was sich in grossem Vertrauen der Schülerinnen und Schüler ihm gegenüber zeigte. Selbst in schwierigen Situationen reagierte er souverän und empathisch. Seine Rolle als Zivi verlor er dabei nie aus den Augen.

Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2021/2022 verhinderten die nach wie vor bestehenden Corona-Massnahmen grössere ausserschulische Anlässe. Kleinere Anlässe, wie beispielsweise das Feiern von Geburtstagen der Schülerinnen und Schüler, blieben bestehen. Mit dem neuen Schuljahr und der Aufhebung der Corona-Massnahmen konnten wir vor den Herbstferien das Kletterprojekt wieder durchführen. Alle waren sich einig, dass die Konstellation der Schülerinnen und Schüler noch nie engagierteres Klettern hervorgebracht hatte. Ein paar Schülerinnen und Schüler genasen auf die Nachmittage hin, nur um beim Klettern dabei zu sein. Vor Weihnachten veranstaltete das Timeout eine kleine Weihnachtsfeier. Vom Hauswartteam über die Unterrichtsassistentinnen und die ehemaligen Zivis bis zur Vertretung der Behörde und der Schulleitung mit Brigitta Engeli und Doris Bachmann waren alle dabei, um das Jahr vor Weihnachten besinnlich ausklingen zu lassen. Dafür danken wir allen für ihre Teilnahme und Stefano Martinelli für die Organisation des Anlasses. Es ist schön zu erkennen, dass das Timeout einen hohen Stellenwert als Dienst in der Schulgemeinde geniesst.

Nach zwei Jahren im Timeout haben wir beobachtet, dass der Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler nicht nur durch besondere Verhaltensmuster verhindert wird, sondern auch durch die häufig fehlende Lernorganisation. Deshalb legen wir im neuen Schuljahr 2022/2023 einen Schwerpunkt darauf. Das Lernjournal, das alle Schülerinnen und Schüler zu Beginn ihrer Timeout-Zeit erhalten, wird zunächst nur sehr widerwillig und oberflächlich geführt. Erste Erfolge bei den Lernkontrollen führen aber sehr rasch zur Einsicht, dass erfolgreiches Lernen eng mit guter Material- und Lernorganisation zusammenhängt. Ein erster Schritt zu motivierterem Lernen ist getan. Der intensive Austausch mit den Klassenlehrpersonen über Themen und Material unterstützen uns dabei sehr. Das systematische Abarbeiten der Lernzielübersichten und die Lernreflexion, d.h. der Austausch über das Lernen und das Vorgehen insgesamt, hilft den Schülerinnen und Schülern, ihr Lernen zu verstehen und zu verändern. Überdurchschnittliche Resultate in den Lernkontrollen zeichnen ein Lächeln in die Gesichter. Mehr Selbstbewusstsein und als Folge grössere Motivation stellen sich ein. Das Lernjournal ist im Laufe der Wochen deshalb nicht mehr nur lästige Pflicht, sondern wird Teil der Selbstorganisation, für die die Schülerinnen und Schüler Verantwortung tragen.

Mathias Bächle
Leitung Timeout-Schule